Indien

Land der Extreme

Unsere Indien Reise

Schon länger war eine Indien Reise im Gespräch gewesen, jedoch waren wir anfangs recht unschlüssig. Indien polarisiert. Einige lieben es, einige nicht. Nach intensiver Überlegung, war dann doch recht eindeutig für uns klar: Dann müssen wir auch mal nach Indien!

Zwei Monate bereisten wir das riesige Land. Von Nord, über West, bis Süd. Unsere Erfahrungen haben wir hier für dich zusammen getragen. Es wäre unheimlich schön, wenn du auch mal live mit uns reisen würdest. Am besten geht das via Instagram (@ananda.world). 

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen.

Das Land der Extreme

 

Indien ist eines dieser Länder, welche einen sehr leicht überfordern. So geschah es auch bei uns, als wir in Delhi ankamen. Und das, obwohl wir es eigentlich wussten und uns mental darauf vorbereitet hatten! 

In Indien ist einfach vieles ganz anders. Kaum ein Land ist so kontrastreich! Egal wie viel Reiseerfahrung du mitbringst, in Indien wirst du auf jeden Fall etwas neues dazu lernen müssen (oder dürfen). Bei so vielen krassen Eindrücken, fällt es manchmal schwer, die schönen Seiten des Landes, der Kultur und der Menschen zu sehen und man wünscht sich einfach nur zurück nach Bali. Dabei bietet dir Indien Unmengen an Gelegenheiten, um unvergessliche Momente zu sammeln und über dich hinaus zu wachsen. 

Damit du weißt, worauf du dich einlässt und deine Indien Reise zu etwas ganz besonderem machen kannst, haben wir für dich diesen Beitrag verfasst. Darin behandeln wir alle Fragen, die uns selbst vor und während der Indien Reise beschäftigen. 

Dazu gehören sowohl organisatorische und notwendige Fragen, wie zum Beispiel:
Wie funktioniert das mit dem Visum für die Indien Reise (Anleitung: Online Touristen Visum Indien)?
Zahlt man an den ATM’s Gebühren?
Ist es wirklich so kompliziert, eine SIM Karte zu bekommen?
Wie steht es um die Hygiene, um die Armut und wie gefährlich ist es tatsächlich?

Als auch diejenigen Fragen, die deine Indien Reise zu etwas ganz Besonderem machen:
Welche Orte darf man auf keinen Fall verpassen?
Wie ist das Essen (ich muss die Antwort vorweg nehmen – einfach nur grandios!)?
Was kann ich erwarten?

Monate

Orte

Busstunden

Kilometer

Indien Reise-Planung: Wohin sollte ich reisen?

Norden oder Süden?

Keine leichte Frage. Beides hat schöne Ecken und seinen eigenen Reiz. Es hängt natürlich davon ab, was du sehen möchtest. Ganz grob umrissen: Berge & Wüste findest du im Norden, Meer & Tropen im Süden. Indien bietet eine unglaublich abwechslungsreiche Natur, mit allen Facetten und Klimazonen. 

Übrigens: Generell sagt man, der Norden sei gefährlicher. Wir haben keinen Unterschied wahrgenommen. Uns hat es im Norden besser gefallen.

Osten

Leider mussten wir den Osten komplett außen vor lassen, da wir einfach nicht genug Zeit hatten. Wir hörten aber viel Gutes darüber. Einige Inder versicherten uns, es sei der schönste Teil des Landes. Wir haben fest vor wieder zu kommen und den östlichen Zipfel Indiens zu erkunden.

Klima

Als wir anfang März ankamen, war es im Norden (Delhi und Rishikesh) noch richtig kalt. Dahingegen war es gegen Ende unserer Indien Reise, Mitte April, im Süden (Kochi) so heiß & schwül, dass wir ohne A/C, nicht hätten schlafen können.

Schlecht geplant? Vermutlich. Wir hatten uns, bezüglich der Route, nicht nach dem Wetter gerichtet. Da wir von Nepal kamen und anschließend nach Sri Lanka gingen, machte es Sinn, von Norden nach Süden zu reisen. 

Das Klima in Indien ist ziemlich komplex. Grob gesagt gibt es in Indien 3 Jahreszeiten, den Sommer, den Winter und die Regenzeit (eigentlich umfasst der Kalender in Indien 6 Jahreszeiten), welche das Land stark beeinflussen. Im Norden schwanken die Temperaturen von 10°C bis 50°C, im Süden ist es eigentlich immer tropisch.

Wenn du deine Indien Reise planst, kannst du dir vorher die Klimatabellen für Indien anschauen. Denke daran die entsprechende Region auszuwählen. Wie gesagt, das Wetter innerhalb des Landes unterscheidet sich ziemlich stark.

Indien Reise-Planung: Großstädte Ja-Nein?

Wir empfehlen dir von großen Metropolen, wie Mumbai, oder Delhi, fern zu bleiben. Auch, wenn es hier viel Kultur gibt, die Städte sind nicht besonders schön, dafür aber sehr anstrengend und überfordernd. Leider landet man mit dem Flugzeug meistens genau hier. 

Ausnahmen unter den Städten sind Pune und Bangalore. Die beiden sind sehr modern und haben ein paar schöne Ecken, an denen man wirklich auch gerne spazieren gehen kann. Außerdem findest du dort tolle Restaurants und Cafés. In Pune gibt es sogar das beste Paratha des Landes (behauptet Michi). Bangalore ist für seine vielen Parks bekannt. 

Wenn du unbedingt einer der großen Städte erkunden möchtest, um das pure Indienfeeling zu bekommen, dann solltest du sie am Ende deiner Indien Reise einplanen, damit du mit den Gebräuchen und Verhaltensweisen der Inder bereits vertraut bist. Ich bin sicher, dass du dann eine besser Erfahrung haben wirst.

Delhi: Wir landeten in Delhi und verbrachten die ersten beiden Nächte dort, um die Weiterreise zu organisieren. Ein einheimischer Freund verriet uns übrigens, dass der Süden von Delhi, die besser Gegend ist. Wir übernachteten im PodStop. Das Hostel war für zwei Nächte okay, ist für einen längeren Aufenthalt aber nicht zu empfehlen.  

Eine erste unangenehme Erfahrung machten wir beim Besuch des Red Fort (eigentlich waren wir nicht einmal drin). Wir schlenderten umher und liefen durch die umliegenden Gassen, auf der Suche nach einem Lokal. Der auf Google Maps, gelb gekennzeichnete Bereich, entpuppte sich aber ganz und gar nicht als nette Gegend, oder eine Art Fußgängerzone, so wie wir das dachten (die Erfahrung machten wir später noch einige Male – so waren wir das aus anderen Städten, auch in Asien, nicht gewohnt). Wir waren erst einen Tag in Indien und wurden hier nicht gerade mit Kusshand empfangen. Als weiße Touristen fielen natürlich ganz schön auf. Um ehrlich zu sein waren wir froh, als wir endlich in einem Uber saßen und wieder Richtung Unterkunft fuhren.

 Mumbai: Mumbai hatten wir gezielt von unserer Route gestrichen. Deshalb kennen wir uns dort nicht aus. Wenn du Indien über Mumbai erreichst, könntest du in Erwägung ziehen, direkt weiter nach Pune zu reisen. Dort hat es uns sehr gut gefallen.

Indien Reise-Planung: Route

Von Norden nach Süden: 28.02.-26.04.2019 (58 Tage)

Eine Übersicht der Orte und Unterkünfte, die wir besuchten. Außerdem, kurz und knapp, was wir dort gemacht haben und wie lange die Busfahrt (laut plan) dauerte. Die hier genannten Fahrtzeiten wurden fast nie eingehalten. Die Busse haben in der Regel immer 1-2 Stunden Verspätung. Der Bus von Udaipur nach Pune brauchte beispielsweise 20 Stunden, statt der angegebenen 17!

Wir haben dir die Unterkünfte direkt verlinkt. Wir nutzen sehr oft Airbnb. Falls du dort noch kein Konto hast, kannst du dir hier einen 25€ Airbnb-Gutschein sichern. Dieser gilt bei Neuanmeldung auf Übernachtungen von mindestens 65€.

Delhi (2N): Podstop Hostel – Nur zum Transit & Red Fort
– Busfahrt 6h
Rishikesh (7N): Hotel Ganga Ellena – In Indien ankommen, Yoga, Ganges, Ashram, Kühe & Affen
❥ Blogbeiträge: Reisen nach Rishikesh – Indiens Yogi Hauptstadt & Hotel Ganga Elena
– Busfahrt 9h30 (Schlafbus mit Bett)
Agra (2N): Hotel Big Dream – Taj Mahal & Agra Fort
❥ Blogbeitrag: Hotel Big Dream
– Busfahrt 5h30
Jaipur (3N): Comfortable Homestay (Airbnb Inserat nicht mehr online) – Pink City & Pre-Holi im Tempel
❥ YouTube Video: Pre-Holi Fest
– Busfahrt 11h50 (Schlafbus mit Bett)
Jaisalmer (7N): Kahla Home* – Wohnen im Jaisalmer Fort & Holi Festival
❥ Blogbeitrag: Unser Holi-Fest in Indien – Jaisalmer
– Busfahrt 4h50
Jodhpur (3N): El Nido Palace* – Blue City, Clock Tower 
– Busfahrt 7h
Udaipur (3N): Meenakshi Hotel* – Indisches Frühstücksbuffet & See
– Busfahrt 17h (Schlafbus mit Bett)
Pune (2N): Couchsurfing – Einen Freund treffen & Fort
– Busfahrt 9h (Schlafbus mit Bett)
Arambol, Goa (4N): Secret Garden Cottages* – Strand, Meer & Ruhe
– Busfahrt 10h40 (Schlafbus mit Bett)
Hampi (3N): Rocky Guesthouse – Unglaubliche Landschaft & Royal Enfield Bullet
– Busfahrt 7h15 (Schlafbus mit Bett)
Bangalore (2N): Artistic Garden Home* – Eine herzliche, indische Familie & schöne Stadt mit vielen Parks
– Busfahrt 9h45 (Schlafbus mit Bett)
Kochi (12N): Orion Skywings – Fort Kochi, die Hafenstadt & Hausboot in den Backwaters von Alleppy

*Die Unterkünfte, welche mit einem Sternchen (*) markiert sind, fanden wir besonders gut und möchten wir gerne weiter empfehlen. Wir buchten sehr viel mit Airbnb. Dort hast du oft die Möglichkeit, bei lokalen Familie zu leben (Bangalore zum Beispiel). Eine alternative Plattform, die wir ebenfalls gerne nutzen, ist Agoda. Booking.com hat das größte Netz. Wir nutzen Booking für Orte auf den anderen Plattformen keine, oder nur kaum Inserate haben (wie in Hampi).

Indien Reise-Planung: Kosten

Zwei Dinge vorweg: Das Visum ist mit 80 Euro p. P. recht teuer (im Vergleich zu Südostasien) & aufgrund der unglaublichen Strecke, die wir mit Nachtbussen zurück legten, ist auch der Transport ein großer Kostenpunkt gewesen.

Ausgaben Indien Reise 58 Tage für zwei Personen: 2.478 Euro

Für deine Indien Reise können diese natürlich komplett anders aussehen. Jeder Reisende hat andere Ansprüche an Unterkünfte, Unternehmungen und Restaurants. Wir zum Beispiel legen viel wert auf eine gute Unterkunft, da wir dort arbeiten und sehr viel Zeit verbringen. Dafür essen wir selten in touristischen Restaurants, bevorzugen in der Regel sogar Straßenessen. Unsere Ausgaben sollen dir lediglich als kleine Hilfe dienen, um deine Indien Reise besser planen zu können.

Wir tracken unsere Kosten mit der App „Travelspend“. Hier legen wir für jedes Land eine eigene Reise an, wählen unser Budget und haben so immer einen Überblick über unsere Ausgaben. Die App kann für eine Reise kostenlos getestet werden, danach benötigt man die kostenpflichtige Pro-Version. In dieser kannst du auch mehere Geräte verlinken. Die Pro-Version kostet einmalig 2,29 Euro. Wir sind damit super zufrieden.

Kategorie
EUR
Unterkünfte
781,15
Transport (Bus, Uber, Tuk-Tuk, …)
485,82
Restaurants
434,90
Flüge (Kathmandu-Delhi)
164,85
Gebühren (Visum)
152,00
Shopping (Kleidung, Souvenirs, …)
105,50
Einkäufe (Wasser, Snacks, …)
101,99
Sehenswürdigkeiten (Taj Mahal, …)
68,22
Wäsche
46,50
Aktivitäten (Motorräder mieten, …)
40,09
Cafés
31,37
Getränke (Bier, …)
21,71
Wechselgebühren
10,00
Streetfood
14,85
Andere Ausgaben (Friseur, SIM, …)
19,10
Summe
2.478,00

 

Indien Reise Empfelung: Unsere Lieblingsorte

 

Jaisalmer 

Jaisalmer hat uns wirklich verzaubert. Wir wohnten direkt in den Burgmauern des Jaisalmer Forts. In anderen Städten sind die Forts nur noch zur Besichtigung zugänglich. In Jaisalmer befindet sich hier die Altstadt. Die kleinen Gänge sind gefüllt mit Shops und Cafés. Die meisten Restaurants befinden sich auf einer Dachterasse. Von hier kann man beim Abendessen den Sonnenuntergang genießen. Schon nach kurzer Zeit, kannten uns die Verkäufer und Nachbarn und grüßten uns jeden Tag beim Vorbeigehen. Wir fühlten uns hier sehr wohl, weswegen wir die Mauern nur sehr selten verließen. Ein frühmorgendlicher Ausflug zu einem nahegelegenen See, blieb die Ausnahme. Der Sonnenaufgang hier war wirklich magisch.

Wüstentouren sind bei den Touristen sehr beliebt, da diese aber immer das Reiten von Kamelen beinhalten, entschieden wir uns dagegen. Wir hätten uns gerne ein Quad, oder einen Jeep ausgeliehen, um damit selbst herum zu fahren. Leider keine Chance. Es gibt generell kaum Alternativen. Eigentlich bietet hier jeder ein und dieselbe Tour an. Diese beginnt immer mit einer 40km langen Jeepfahrt zu den Dünen. Dann geht es auf dem Kamel weiter. Wir hörten von einem Reisenden, der die Tour gemacht hatte, dass die Dünen nicht sonderlich groß seien. Auf dem Weg dorthin ist die Landschaft eher steinig und bewachsen. Falls du dennoch eine Tour machen möchtest, achte darauf, dass kein Vollmond herrscht. Bei einer Nacht in der Wüste ist eines der Highlights, das bestaunen des unglaublichen Sternenhimmel. Leider ist bei Vollmond kaum ein Stern zu sehen.  

Das Holi Fest im Fort von Jaisalmer zu feiern, war eine grandiose Erfahrung. Für uns ein unvergesslicher Tag. Das Holi an sich ist bereits eine Indien Reise wert. Wir haben dazu übrigens einen Artikel verfasst, den du hier findest (Unser Holi-Fest in Indien – Jaisalmer) und eine Podcastfolge aufgenommen (Podcast: Holi-Fest in Jaisalmer).

Arambol

Arambol ist ein Dorf, bzw ein Strandabschnitt, im Norden von Goa. Hier verbrachten wir fast eine Woche, ganz idyllisch, in einer kleinen Holzhütten am Strand. Dank der Low Season, waren wir die einzigen Gäste und konnten so richtig entspannen. Zum ersten Mal, während unserer Indien Reise, war es ruhig. Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Bis auf ein paar (wirklich nervige!) Strandverkäufer, war es hier perfekt. Schnell hatten wir unseren Lieblings-Arbeitsplatz, in einem der Strand-Restaurants, gefunden. Dort gab es das beste Hummus unseres Lebens! Wir bestellten es drei oder vier mal. Mit direktem Blick aufs Meer, ließ es sich wunderbar (offline) arbeiten. Das Internet in Arambol war leider katastrophal schlecht, aber so ist das im Paradies nun mal. 

In der High Season würden wir Arambol aber meiden, dann ist es dort vermutlich nicht ganz so entspannend. Vielleicht schaust du dir mal Gokarna an. Von einem guten Freund haben wir gehört, dass es dort so sein soll, wie in Goa vor 10 Jahren.

Hampi

Hampi darfst du auf keinen Fall verpassen. Die Natur hier ist schlichtweg einzigartig. Einzelne Felsbrocken sind zu ganzen Bergen aufgetürmt. Man fragt sich ständig: “Wie kam denn das bitte zu Stande?!” Teilweise liegen auf kleineren, viel größerer Felsen oben drauf, so als hätte sie dort jemand behutsam platziert. Es schaut so aus, als würde dieser jeden Moment herunter fallen. Die ganze Landschaft wird von diesen Felsformationen geprägt. Zusammen mit Palmen, Wiesen und Feldern, ergibt das eine Atemberaubende Optik. 

Auf der Südseite des Flusses gibt es zudem unglaublich viele Tempel, die du zu Fuß, mit einem Mofa, oder per Tour erkunden kannst. Gemietete Motorräder zu fahren, ist auf der Südseite des Flusses leider nicht mehr erlaubt. Der (einzige) Mofa-Vermieter in Hampi macht die Preise. Wir empfanden diese als frechheit. Außerdem wollte der Vermieter (trotz Low-Season) überhaupt nicht verhandeln. Sehr untypisch.

Geheimtipp: Wir liehen uns stattdessen eine (extrem gut gewartete!) Royal Enfield Bullet 350 auf der Nordseite. Damit fuhren wir den ganzen Tag herum und erkundeten die (unglaubliche) Umgebung auf eigene Faust. Wir zahlten für den einen Tag, mit 3L Benzin, 900 Rupien (~11,64 Euro).

Um auf die andere Seite zu gelangen, gibt es in Hampi in Fähre. Diese fährt von 8:00 – 17:00 Uhr. Zumindest meistens, denn die Zeiten können, je nach Lust und Laune des Fährmanns, abweichen. Ebenso wie die Preise für Touristen. Der reguläre Preis für eine Fahrt beträgt 20 Rupien. Frage gar nicht erst nach was es kostet und lasse dir nichts aufschwatzen. Die Fähre fährt übrigens nur, wenn “genug” Passagiere da sind. Manchmal sind 10 genug, ein anderes mal braucht es 20 Fahrgäste, oder der Fährmann verlangt eine Ausgleichszahlung. Außerdem werden immer nur Personen von der einen, zur anderen Seite mitgenommen. Danach fährt das Boot leer zurück. Das liegt daran, dass sich zwei Firmen das Fährgeschäft teilen und dieses Abkommen getroffen haben. Ziemlich blöd, denn so muss man manchmal wirklich lange warten.

Übrigens wird jeden Morgen ein Elefant am Fluss gewaschen. Das zieht viele Touristen an. Da wir ohnehin mit der Fähre übersetzten, wurden wir Zeuge des Schauspiels. Leider war es kein schöner Anblick. Der Elefantenführer treibt das Tier mit einer Route, an deren Ende ein langer Metallhaken befestigt ist, die Treppen zum Fluss hinunter. Sicherlich wurde das Tier sehr lange darauf konditioniert, zu gehorchen. Wir möchten diese außergewöhnlichen Geschöpfe lieber in freier Wildbahn beobachten und sprechen uns bewusst gegen die Haltung aus.

Trotzdem ist Hampi einfach gigantisch! Vielleicht nimmst du dir einfach eine Unterkunft, die etwas außerhalb liegt. Denn der Ort selbst ist nicht die Attraktion. 

Ein letzter Tipp ist das Mango Tree Restaurant. Wir würden sagen, dass praktisch alle Reisenden, zur Mittags- und Abendzeit, hier her kommen. Und das nicht ohne Grund. Essen, Getränke und Service sind hervorragend. Probiere unbedingt das Thali Set (ein Set aus Reis, Chapatti, Dal, Gemüse-Curry, einer Nachspeise & Yoghurt) + 1 Naan und den Banana-Coconut-Lassi.

Überlandreisen – Busfahren in Indien

Wir verbrachten auf dem Weg von Norden nach Süden, laut Fahrplan, 98 Stunden und 20 Minuten in Bussen. Meistens brauchen die Busse aber weitaus länger. Nach unserer Rechnung waren es also sogar über 104 Stunden. Sieben Nächte, also eine ganze Woche, schliefen wir in einem Bus. Verrückt oder? Wir nutzten die Fahrten zum Lesen, Entspannen und Quatschen (wir können den ganzen Tag miteinander reden). Die Doppelbetten sind recht bequem, allerdings ist Michi, mit seinen 1,78m, bereits zu lang dafür und musste diagonal liegen, um sich ganz ausstrecken zu können. 

Transport: Per Zug oder Bus (kann man auch online buchen) lässt sich Indien wunderbar bereisen. Unterschätze aber nicht, wie groß das Land ist. Außerdem geht es meist nur langsam voran. Mit dem Bus benötigt man für 100Km ungefähr 3 Stunden. Den Nachtzug haben wir nicht benutzt, uns wurde aber berichtet, dass dieser komfortabler, günstiger und manchmal auch schneller ist. Achtung an Bahnhöfen, hier wird gerne abgezockt. Vor allem in Delhi werden Touristen vor dem Zugbahnhof abgefangen und zu einem Ticketschalter geführt, der gefälschte Tickets verkauft. 

Unsere Indien-Busfahrt Tipps

  • Früh genug da sein: Nicht selten hatten wir ordentlich Schwierigkeiten am richtigen Ort zu erscheinen und mussten noch kurzfristig umherfahren (siehe Boarding-Point finden). Bei der Online Buchung musst du dir einen Boarding Point (falls mehrere verfügbar sind) aussuchen. Wir empfehlen, immer einen Ort zu wählen, der besonders leicht und eindeutig, auf Google Maps zu finden ist. Im Idealfall handelt es sich um das Büro des Reiseveranstalters. Es kam auch schon vor, dass Busse kurzfristig abgesagt, oder sogar vorverlegt wurden. Wir erhielten dazu eine Benachrichtigung per SMS. Plane keinesfalls zu knapp!
  • Boarding-Point finden: Kümmere dich rechtzeitig darum, den Boarding Point zu finden. Nicht selten mussten wir dafür unseren Host, oder einen Taxifahrer herum telefonieren lassen. Das Busunternehmen hält einen bei jeder Fahrt dazu an, den Boarding Point telefonisch zu bestätigen. Oft wurde uns gesagt, dass es nicht notwendig sei. Andere meinten, es ist super wichtig. So richtig klar ist uns das Konzept nicht. Wir versuchten übrigens einige Male selbst anzurufen, scheiterten aber jedesmal an Verständigungsproblemen.
  • Achte auf gute Abfahrt- und Ankunftszeiten: Abfahrt am frühen Abend (am besten, bevor es dunkel wird) und Ankunft am Morgen, ist perfekt. Leider geht das nicht immer. Beispielsweise, kam unser Bus nach Bangalore, früher an, als geplant (Um 5:00, statt um 6:30). Obwohl es sich um eine Millionenstadt (12,3 Mio. Einwohner) handelt, hatte kein Café oder Restaurant geöffnet (Wirklich kein Café!). Wir irrten durch die Stadt, ließen uns mit dem Taxi, zu zwei verschiedenen Spots fahren, aber letzten Endes, warteten wir einige Stunden vor einem Krankenhaus, bis wir dann zu unserer Unterkunft konnten. 
  • Kläre, ob du umsteigen musst: Frage den Busfahrer, ob du umsteigen musst und wann Pausen sind. Denn zum einen, ist es ziemlich unangenehm, wenn du gerade eingeschlafen bist, dann das Licht angeht und jemand an dein Bett hämmert, um dir zu sagen, dass du jetzt den Bus wechseln musst, – Es herrscht richtig Chaos. Du musst deinen Kram zusammen packen, während der Fahrer bereits drängelt, damit der Wechsel schnell vorüber geht. Du steigst, noch völlig verschlafen, aus dem Bus, dein Backpack liegt schon auf der Straße und sobald du die letzte Stufe hinab gestiegen bist, schließt sich hinter dir die Tür und der Bus rast davon. Na vielen Dank! zum Anderen, kannst du deinen Wasserkonsum auf die Toilettenpausen abstimmen. Nichts ist unangenehmer, als mit voller Blase im Bett zu liegen, während du stundenlang, kräftig durchgeschaukelt wirst. Manchmal hält der Bus an Rasthöfen, dann gibt es richtige Toiletten. Andere Male wird lediglich an der Straße pausiert. Für Männer kein Problem, auch die indischen Frauen genieren sich wenig, aber als deutsche Frau, möchtest du vielleicht nicht auf die Straße pinkeln. Wir trinken am Tag viel Wasser, unmittelbar vor und während der Busfahrt, dann wenig bis nichts mehr. Eine leere Blase ist wirklich von Vorteil.
  • Online buchen: Wir buchten alle Fahrten online, über Yatra. Mit der App und dem Anbieter, waren wir soweit zufrieden. Gezahlt wird online, per Paypal oder Kreditkarte. Einmal wurde ein Bus storniert, die Kosten wurden automatisch erstattet. Yatra fungiert lediglich als Travel Agency und vermittelt dich an das jeweilige Busunternehmen. 
  • Nicht extra zahlen: Zahle am Bus nicht noch einmal für das Gepäck! Bei weniger guten Buslinien, versucht das Buspersonal manchmal, eine zusätzliche Gebühr für das Gepäck zu berechnen. Einheimische verrieten uns, dass niemand extra für das Gepäck zahlen muss. Zweimal kamen wir in diese Situation. Ein Gastgeber gab uns den Tipp, nach einem Receipt (Quittung) zu verlangen. Da es keines gibt, lassen sie dann meistens locker.
  • Sitzplatzwahl: Bei der Online-Buchung kannst du deine Sitzplätze wählen. Wir empfehlen dir ein Bett, oder einen Sitz, in der Mitte des Busses zu nehmen. Ganz vorne ist es meist heiß und ziemlich laut. Außerdem hatte es vorne bei einer Fahrt ziemlich übel nach “Kupplung” gestunken. Weiter hinten kann es ziemlich heftig schaukeln. Nicht immer bekamen wir die Plätze, die wir online reserviert hatten.
  • Decken für die Nacht: Wenn du einen klimatisierten Bus für die Nacht gebucht hast, dann Frage auf jeden Fall nach einer Decke, falls keine auf deinem Platz liegt. Es kann nachts ziemlich kalt werden und der Bus hat immer welche dabei.

Indien Reise Tipps: Geld abheben

Die Währung in Indien ist die Indische Rupie. Der Wechselkurs beträgt 1 EUR = 78,4120 INR (Stand: April 2019). An den meisten ATM’s (IndusInd, SBI, State Bank,.. ), kann man gebührenfrei Geld abheben. Bei manchen Banken, wie der South-Indian Bank, zahlt man für eine Abhebung 200 Rupien (~ 2,50Euro). 

Indien Reise Tipps: Online Visum

Im Internet kursieren viele Horror-Geschichten, wie schwer das Visum zu verstehen und auszufüllen ist. Wir hatten ordentlich Respekt und sind mit viel Vorbereitung ran gegangen. Trotzdem sind uns zwei gleich Fehler unterlaufen, die uns viel Ärger bescherten. Damit das dir nicht auch so ergeht, haben wir einen ausführlichen Guide dazu verfasst. Lese dazu den Beitrag zum Online-Touristen-Visum für Indien

Unterwegs: Straßenverkehr

Wir starteten unsere gemeinsame Asien-Reise im September 2018 auf Bali. Madeline kannte sich ja bereits aus, aber Michi wurde zum ersten Mal mit dem asiatischen Verkehr konfrontiert. Nach anfänglichem Schock und kurzer Eingewöhnungszeit, hatten wir uns schnell (wieder) daran gewöhnt. Allerdings wurde es auf der Asienreise zunehmend heftiger. Von Indonesien, über Malaysia, Thailand, nach Nepal, in jedem Land war es ein Stückchen schlimmer als zuvor. Wir waren uns sicher, heftiger als in Nepal kann es nicht werden. Und dann kamen wir nach Indien.

Was hier auf den Straßen abgeht, ist bestenfalls lebensmüde. Und das vorsätzlich! Gestern Abend erst, als wir durch Fort Kochi schlenderten, hätte ein Busfahrer Michi einfach überfahren, wäre er nicht zur Seite gesprungen. Er warnte mich mit seiner Lichthupe, machte allerdings keinerlei Anstalten, die Geschwindigkeit zu verringern. Das geschieht hier täglich tausendfach. 

Wir waren in vier asiatischen Ländern (Indonesien, Thailand, Nepal, Indien) mit dem Zweirad unterwegs. Wir raten dazu, wirklich nur an ruhigen Orten, sowie in Hampi, selbst zu fahren. Schließlich möchtest du auch deinen Spaß haben und die Landschaft genießen können, statt dich lediglich, verschwitzt und verdreckt, durch den Verkehr zu drengen und ums Überleben zu kämpfen. 

Unterwegs: Fortbewegung in Städten 

In Indien kannst du Ola oder Uber als Fahrdienst nutzen. In manchen Regionen können per App sogar Auto-Rikschas gerufen werden. Das ist die mit Abstand günstigste Methode, um von A nach B zu gelangen. Außerdem ist es super bequem. Du setzt einen Pin auf deinen Standort, wählst wohin du möchtest, suchst dir ein passendes Vehikel aus, siehst sofort deinen Fahrpreis und buchst per Knopfdruck.

Kein lästiges Handeln, keine Abzocke und der Fahrer kommt zu dir. Super Sache wie wir finden. Die Fahrdienste machen das Reisen sehr angenehm.

Falls du keinen Fahrdienst nutzen möchtest, dann kannst du natürlich auch auf Rikschas, Auto-Rikschas und Taxis zurück greifen, die an fast jeder Ecke stehen.

Indien Reise Tipps: Mobile Daten

Eine SIM Karte bekommst du ganz easy am Flughafen. Außerhalb ist der Prozess sehr kompliziert (soweit wir gehört haben). Am Flughafen in Delhi dauerte es 2 Minuten. Für 800 Rupien (~10 Euro), bekamen wir für 2 Monate, 1,5 GB Datenvolumen täglich + 12 GB extra für den gesamten Zeitraum und unbegrenzte Telefonie innerhalb Indiens. Wir reisten von Norden bis nach Süden. Das Internet funktionierte überall einwandfrei.

Indien Reise Tipps für Frauen

Ein Sarong, Tuch oder luftigen Schal mitzunehmen, ist sehr ratsam. So wird aus jedem schulterfreien Oberteil & Top taugliches Oberteil für Indien. Generell solltest du bedeckende Kleidung tragen (vor allem die Knie, im Idealfall auch die Schultern). Keine kurzen Hosen, Röcke, oder kurze Kleider. Bei der Hitze eignen sich luftige Baggy Hosen, oder lange Röcke besonders gut.

Was wird in Indien gegessen?

Über das Essen in Indien könnten wir wohl Bücher schreiben! Wir LIEBEN das indische Essen. Das wissen wir seit Malaysia und einer privater Food-Tour durch Kuala Lumpur, mit unseres Gastgeber indischer Abstammung.

Allgemein in Indien

Im Norden gibt es grundsätzlich mehr Brot und im Süden mehr Reis. Jeder Staat in Indien hat seine eigene Kultur und unterscheidet sich auch in der Küche, zum Teil recht stark, vom Rest des Landes. Generell gibt es in ganz Indien sehr viele vegetarische Gerichte. Das liegt zum Teil auch daran, dass ein strenger Hindu (80% der Bevölkerung sind Hindus) gar kein Fleisch ist. Der Trend entwickelt sich allerdings leider, ganz eindeutig, zu mehr Fleischkonsum.

In einigen Staaten, wie zum Beispiel in Kerala, wird sogar Rind gegessen. Die Menschen dort lehnten den gesetzlichen Rindfleischverbot, mit ziemlich heftigen Protesten (auf offener Straße wurden Kühe geschlachtet), ab und setzten sich damit durch.

Gegessen wird in Indien übrigens mit den Händen. Ansonsten gibt es eher wenig Regeln. Nach dem Essen sieht der Tisch meistens aus wie ein Schlachtfeld. Aber das ist eben so. Wir versuchten es einige Male selbst, das Essen gelangte auch irgendwie im Mund, allerdings taten wir uns schwer. Wir bevorzugen meistens die Verwendung von Besteck. Manchmal aber geben wir uns dennoch der indischen Esskultur hin. 

Keine Angst, Ausländer erhalten im Restaurant meistens einen Löffel. Beim Straßenessen, oder in einheimischen Lokalen, kann das aber schonmal anders aussehen.

Übrigens: In ganz Indien findest du die meisten Gerichte unter verschiedenen Namen und in unterschiedlicher Schreibweise. 

Streetfood Liebling

Aloo Chat

Mittagssnack von der Straße

Kartoffel-Wedges

Indisches Frühstück

Im Norden: Poha, Bathura & Aloo Paratha. Poha besteht aus Reisflocken, gemischt mit Zwiebeln, etwas Gemüse und Limette. Bhatura ist ein Set aus einem Kichererbsen-Curry und Puri (in Öl ausgebackenes Fladenbrot). Dazu werden Zwiebeln und Limette gereicht. Beides sehr lecker, vor allem das Puri trifft unserer Geschmack. 

Unser absoluter Favourit und das wohl beliebteste Frühstück im Norden, ist Aloo Parahta.  Ein mehrschichtiges Fladenbrot, welches mit würzigem Kartoffelpüree gefüllt ist. Unglaublich lecker! Das beste Paratha überhaupt gibt es übrigens in Pune, im AaoJi KhhaoJi. Das Palak Paneer Corn (gerne auch als Set bestellen) ist umwerfend. Unbedingt probieren!

Im Süden: Dosa & Appam. In Kuala Lumpur hatten wir bereits Appam probiert und uns total darauf gefreut. Das süße Appam (Palappam) aus KL, hat es sogar in unser Top South East Asia Food Ranking geschafft. Leider isst man die Pfannkuchen in Indien fast immer deftig. Ein wenig enttäuschend. Dosa ist eine dünner Pfannkuchen, ebenfalls aus fermentiertem Reismehl. Oft wird Dosa gerollt und mit Kartoffeln und Zwiebeln gefüllt. Dazu gibt es ein Kokosnuss-Chutney. 

Frühstück

Dosa

Zum Frühstück

Kurkuma Latte

Frühstück

Bathura

Unsere Favoriten

Thali Set: Gibt es größtenteils im Norden und variiert, je nach Region, in seinen Bestandteilen. Es ist einfach genial und eines unserer Lieblingsgerichte (weltweit)! Serviert werden von verschiedenen Speisen, je eine kleine Portion. In vielen Restaurants kann, ohne Aufpreis, von allem nachgeordert werden. Meist besteht ein Thali aus Dal (Linsensuppe), Gemüse, Curry, Curd (Yoghurt), ein Dessert (z.B. Reispudding), Papad (dünner, knuspriger Fladen aus Linsen), Chapatti (indisches Fladenbrot) und Reis. Auf unserer Indienreise hatten wir sicher an die 15 Thali-Sets. Meist bestellen wir etwas Naan, oder ein Paratha dazu und teilen das Ganze. Super genial.

Reispudding mit Pistazie

Rishikesh

Rajasthani Thail

Jaisalmer

Ein letztes Mal in…

Kochi

Dal & Currys: Davon gibt es in beinahe jedem Restaurant eine große Auswahl. Von Dal Fry (Linsenpaste), über Palak Paneer (passierter Spinat mit Fetakäse), oder Aloo Gobi (Kartoffeln & Blumenkohl Curry), bis Kaju Curry (Cashew Curry). Dazu bestellt man indisches Brot. Je nach Vorliebe wählst du zwischen Naan, Chapatti/Roti, oder auch Paratha. Am Liebsten essen wir dazu Naan. Einfach austesten was du magst und nachbestellen, wenn es nicht reicht. Wir teilen (fast immer) ein Gericht und essen dazu viel Brot. Du reißt ein Stück vom Fladen ab, greifst damit das Dal oder Curry, und dann ab in den Mund! 

 

Biryani

Reisgerichte: Pulao und Biryani sind die typischen Reisgerichte Indiens. Beides gibt es vegetarisch, mit Fleisch, oder Fisch und in diversen anderen Varianten. Die beiden Gerichte unterscheiden sich in der Zubereitung. Beim Pulao werden alle Zutaten gemischt und gekocht. Dahingegen wird beim Biryani zuerst der Reis gebraten, dann angekocht und anschließend, mit den übrigens Zutaten, in einem Keramik- oder Gusstopf aufgeschichtet und auf der Kochstelle erhitzt, bis das Gericht serviert werden kann. Traditionelles Biryani zu kochen ist sehr aufwändig.

Die Reisgerichte bieten eine gute Abwechslung, wobei wir auch einfach nur indisches Brot essen könnten.

 

Pulao

Madelines Favorit: Kashmiri Naan! Leider wird das süße Brot nur seehr selten angeboten. Dabei handelt es sich um ein gewöhnliches Naan-Brot, welches mit Früchten, Nüssen und manchmal auch Kokosraspeln verfeinert wird. Super lecker! (Manchmal wird das Kashmiri Naan mit Käse überbacken. Wie wir finden, nicht so geil.)

Michis Favorit: Stuffed Paratha, in den Varianten Aloo (mit Kartoffeln) und Palak Paneer Corn (Spinat, Mais & Käse). Paratha ist ein mehrschichtiges Fladenbrot. Die Schichten umschließen die entsprechende Füllung. Aloo Paratha ist im Norden ein sehr beliebtes Frühstück. Dazu gibt es oft Pickle (Gemüse oder Obst, eingelegt in Essig und Öl, sehr sauer, uns schmeckt es nicht), Curd (Yoghurt) und Masala Chai (Milchtee). 

Madelines Wahl

Kashmiri Naan

Weil’s einfach gut ist…

Cashew Curry

Michis Wahl

Paratha

Fragen & Antworten

Wie funktioniert die Verständigung?

In Indien werden über 100 verschiedene Sprachen gesprochen. Hinzu kommen etliche Dialekte. Die Einwohner Indiens haben somit sogar Probleme, sich untereinander zu verständigen. 

Englisch ist (neben Hindi) Amts- und Bildungssprache. Trotzdem wird es noch lange nicht von jedem gesprochen. Wir sind mit Englisch, ohne größere Probleme, immer irgendwie durchgekommen.

Privatsphäre in Indien?

Privatsphäre ist für Inder ein Fremdwort. Falls du irgendwo anstehst, klebt die Person hinter dir an deinem Rücken. Das kann ziemlich lästig und angenehm werden und man muss sich erst daran gewöhnen. 

Du musst deinen Platz in der Schlange übrigens hart verteidigen. Inder drängeln sich ständig vor und empfinden dies nicht als unhöflich. Mit deinem gewohnten ‚Anstand‘ kommst du in Indien nicht weit. Hier gelten andere Verhaltensregeln.

Ist eine Indien Reise gefährlich?

Jein! Wir hatten in 2 Monaten keine Situation, in der wir wirklich Angst hatten, oder etwas passiert wäre. Nur ein Mal fühlten wir uns ziemlich unwohl (in Delhi, kurz nach der Ankunft). Generell hatten wir ausschließlich gute Begegnungen (abgesehen von nervigen Verkäufern und unfreundlichen Taxifahrern, die gibt es aber überall).

Trotzdem empfehlen wir große Städte und Menschenmengen zu vermeiden. Du solltest wachsam und vorsichtig sein, eine gewisse Skepsis behalten und ein paar Reise-Grundregeln beacheten werden. Es macht einen Unterschied, ob du alleine reist. 

Generell, aber besonders als Frau, sollte man bedeckende Kleidung tragen. Wer das missachtet, treten die indische Kultur mit Füßen. Es ist beleidigend und missachtend. In sehr touristischen Regionen wird es gedulded, unangenehme Blicke sind trotzdem garantiert. Übrigens: Auch für Männer ist es ein Zeichen von Respekt, seine Knie zu bedecken.

Zusammenfassend kann man sagen: Wer Reiseerfahrung mitbringt, sich den Gegebenheiten anpaast und auf sich acht zu geben weiß, der kann Indien sicher bereisen, auch alleine, als auch Frau.

Wie sind die Inder?

Indien ist einfach ganz anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Der Vergleich mit südostasiatischen Ländern ist heftig.

Viele Inder schauen recht grimmig drein und starren dich im Vorbeilaufen an. Sie spucken auf die Straße, rülpsen und furzen in der Öffentlichkeit (auch am Tisch und während dem Essen) und kennen scheinbar keine Privatsphäre. Wir geben zu, dass wir anfangs nicht begeistert waren.

Mit der Zeit haben wir aber unglaublich tolle und hilfsbereite Inder kennen gelernt.

Nach den ersten zwei Wochen wurden wir so langsam richtig warm und fingen an, das Land zu genießen.

Festlichkeiten wie das Holi, waren unfassbar schön und bleiben unvergesslich. 

Auch, wenn sie ganz andere Verhaltensregeln besitzen, verstehen wir die Menschen inzwischen viel besser. 

Wie steht es um die Hygiene?

Kurz gesagt, nicht so gut.

Durch die vielen Tiere, die auf der Straße leben (Kühe, Hunde & Affen) und den vielen Müll, ist es in Indien recht verdreckt und es riecht ziemlich oft wirklich unangenehm. Die Menschen verbrennen ihren Müll (richtig große Mengen) im Garten, oder am Straßenrand. Da heißt es immer wieder: Nase zu und durch.

In Restaurants wird, wie in ganz Asien, nicht so viel Wert auf Hygiene gelegt. Oft stehen die Lebensmittel stundenlang in der Auslage, bevor sie wieder erwärmt und serviert werden. Und das bei 30 Grad im Schatten. Abgespült wird auf der Straße, oft nur mit Leitungswasser, ohne ein Spülmittel. Vor allem an Tee- und Eis-Ständen riecht es nach sauerer Milch. Wer Probleme damit hat, der sollte nach touristischen Restaurants Ausschau halten. Hier sieht es nämlich schon deutlich besser aus.

Leitungswasser solltest du auf gar keinen Fall trinken und auch nicht zum Zähne putzen nehmen. Übrigens raten wir davon ab, aufgeschnittenes Obst an der Straße zu kaufen. Damit die Früchte frisch aussehen, befeuchten es die Verkäufer regelmäßig mit Leitungswasser. 

In “besseren” Restaurants findest du oft den Hinweis, dass alle Lebensmittel und Getränke mit Mineralwasser zubereitet werden. Beim Straßenessen sieht das natürlich anders aus.

Wir selbst halten uns nicht wirklich an diese Richtlinien und gehen generell auf Reisen eher selten in touristische Lokale, so auch nicht in Indien. Obwohl wir hin und wieder Straßenessen verzehrten und meistens in einheimischen Restaurants aßen, hatten wir in fast 60 Tagen keinerlei unangenehme Erfahrungen oder Beschwerden. Es muss aber jeder für sich selbst entscheiden, was er seinem Magen zutraut und was nicht.

Wie schlimm ist die Armut? 

Leider schlimm. Indien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen hier leben mit der gesamten Familie auf der Straße. Sie besitzen fast nichts. Ihre Kinder können nicht zur Schule gehen und haben keinerlei Perspektive.

Dem gegenüber stehen die Reichen und eine Ecke weiter, die Super-Reichen. Und du als Tourist, mitten drin. Der Kontrast ist heftig. Wir reisen mit unseren beiden MacBooks und einer Kamera im Rucksack. Für viele Menschen dort würde das schon  ausreichen, um ihre Familie zu ernähren. Für ein oder zwei Jahr! 

Trotzdem begegneten uns viele Menschen äußerst herzlich. Wir ziehen daraus enorm viel Gutes.

Wer sich abseits der Touristengebiete, vor allem in ländlichen Gebieten aufhält, der wird erleben, dass einem Kinder aufgeregt zuwinken und angelaufen kommen, nur um kurz deine Hand zu halten. Sie möchten wissen wo du her kommst und wie du heißt.

Auch erwachsene Männer freuen sich, wenn sie deine schütteln dürfen und älteren Frauen berühren dich einfach nur einmal am Arm. 

Wir sind immer noch tief berührt.

Unser Fazit nach 58 Tagen Indien

Für uns ist Indien ein Must-Do für Reisebegeisterte, Kulturliebhaber und Abenteurer!

Das Land ist unheimlich vielseitig und bietet zudem eine atemberaubende Natur. Du solltest für deine Reise genug Zeit einplanen. Und das nicht nur, weil Indien so riesig ist. Wir sind der Meinung, dass man sich ein wenig an Land und Menschen gewöhnen muss, bevor man die wirklich guten Erfahrungen machen kann.

Denn Indien ist auch anstrengend. Der Verkehr, die Hitze (oder Kälte), unangenehme Gerüche, schlechte Hygiene, seltsame Angewohnheiten der Inder und die fehlende Privatsphäre, können das Leben schwer machen.

Aber, wenn du dich darauf einlässt, dann wirst du wunderbare Erfahrungen machen und unvergessliche Momente erleben. Indien wird dich vermutlich herausfordern. Vielleicht bist du, wenn du das Land wieder verlässt, ein Anderer.

Eine gute Vorbereitung für Indien ist Nepal. Kulturell und kulinarisch sind die beiden Länder sehr ähnlich. Das Straßenchaos in Kathmandu gibt dir zudem einen ersten Vorgeschmack auf das, was dich in Indien erwarten wird. Wären wir direkt von Bali nach Delhi geflogen, dann wäre der Schock wohl groß gewesen. 

Reiseanfänger werden in Indien leicht überfordert sein und womöglich schlechte Erfahrungen machen. Bereite dich auf deine Indienreise vor und konzentriere dich nicht auf das, was nicht gut läuft, sondern auf die positiven Aspekte. Wir sind sicher, dann wirst du deine Indienreise genießen! 

PS: Eine Indien Reise lohnt alleine schon für das unglaubliche Essen! 

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2 Kommentare

  1. Danke für diesen ausführlichen Bericht zu Indien. Meine Freundin ist schon mehrmals in Indien gewesen und liebt das Essen dort. Deswegen geht sie jetzt auch immer in indischen Restaurants essen. Interessant, dass man in Indien mit seinen Händen isst. Das habe ich so noch nicht erlebt.

    Antworten
    • Hallo Hanna, danke für dein Kommentar. Schön, dass dir der Beitrag gefallen hat. Deine Freundin können wir nur zu gut verstehen. Das Essen in Indien ist auch für uns der Wahnsinn. Seither kochen wir mindestens einmal die Woche indisch bei uns zu Hause. Wenn man einen guten Inder in der Nähe hat, dann kann man sich natürlich auch dort bekochen lassen. Das ist schließlich auch noch viel authentischer 😀

      Inder essen nicht grundlos mit den Händen und sie können auch nicht recht verstehen, warum wir Besteck bevorzugen. Essen ist etwas heiliges und der Inder möchte so nah wie möglich mit den Speisen in Berührung treten, ohne ein sinnloses Stück Metall dazwischen zu haben.

      Herzliche Grüße,
      Michi & Madeline

      Antworten

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